Der Weiler Schwänberg liegt im äussersten Nordwesten von Appenzell Ausserrhoden. Die Örtlichkeit wird 821 in einer St.Galler Klosterurkunde als «suweinperac» bezeichnet und ist damit die älteste schriftlich erwähnte Siedlung des Appenzellerlandes.
Der Schwänberg, heute ein vom grossen Verkehr abgetrennter und bloss wenige Dutzend Personen umfassender Weiler, war vormals von viel grösserer Bedeutung. In mittelalterlicher Zeit führte hier eine «Landstrasse» aus dem Raum Herisau-Gossau ins Untertoggenburg vorbei. Dereinst mag die Siedlung Schwänberg gar bedeutender gewesen sein als die 837 ersterwähnte Örtlichkeit Herisau (Herinisauva). Im Unterschied zu Herisau, wo mit dem Kirchenbau eine wichtige Zentrumsfunktion begründet wurde, fehlten dem Schwänberg jedoch Ansätze zur Dorfentwicklung.
Von Bedeutung war der Schwänberg als Stammsitz und Wohnplatz bedeutender Ausserrhoder Magistratenfamilien. Die Zuberbühler, Elmer und Scheuss stellten vom 16. bis zum 18. Jahrhundert etliche Landammänner, Gemeinde- und Militärhauptleute sowie Rats- und Pfarrherren.
Im Anschluss an die Appenzeller Freiheitskriege entwickelte sich der Schwänberg zum prestigeträchtigen Wohnbezirk. Insgesamt vermittelt die Siedlung das Bild gehobener ländlicher Wohnkultur. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstanden hier im Auftrag von durch Solddienst, Gewerbe und Handel reichgewordenen Familien mehrere stattliche Gebäude.
Auf kleinem Raum sind verschiedenartige Bautypen und Konstruktionsarten versammelt, die Palette reicht vom typischen Holzstrickbau über Steinbauten bis hin zum Riegelwerk. Das älteste Element stellt der ins sogenannte Rutenkamin-Haus einbezogene dreigeschossige Turmrumpf dar, wohl ein spätgotischer Steinbau des 14. Jahrhunderts. Herrschaftlicher wirkt das vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts aus Stein erbaute Bürgerhaus Nr. 2681.
Der markanteste Bau im Weiler aber ist ohne Zweifel das sogenannte Rathaus, eine durch seine Höhe, Bauweise und Ausstattung aussergewöhnliche Erscheinung. Er wurde von 1627 bis 1630 erstellt und ist in Appenzell Ausserrhoden noch der einzig erhaltene Bau dieser Art. Aufgrund des Siedlungscharakters sowie der historischen und kunsthistorischen Bedeutung des Weilers Schwänberg wurde dieser 1980 als Ortsbild von nationaler Bedeutung unter Schutz gestellt.
Literatur:
Fuchs, Thomas; Witschi, Peter: Der Herisauer Schänberg. Menschen, Geschichte, Häuser,
in: Das Land Appenzell (25/26), Herisau 1995.
Witschi, Peter: Der Schwänberg Herisau und das Alte Rathaus, Herisau 1992.
mehrwenigerErwachsene: CHF 49.–
Kinder bis/mit 16 Jahren: CHF 25.–
Familienticket 1 (2. Erw. + 1 Kind unter 16 J.): CHF 113.–
Familienticket 2 (2. Erw. + 2 Kinder unter 16 J.): CHF 128.–
Einheimisch (Vereinsmitglieder, Schwänbergler): CHF 39.–
Handicap (Rollstuhl): CHF 20.–